21.07.2025, 15:36
(21.07.2025, 13:02)E-8 schrieb: Mit der Wahl der Cs, selektierter Röhren usw. kann man dann noch am Ende(!) eine gewisse Feinabstimmung vornehmen
Dein Ansatz ist rein technisch gesehen für jeden Entwickler selbstverständlich. Ich würde auch in der Reihenfolge vorgehen, wenn ich Meßequipment hätte.
Zuerst konzipiert man die Schaltung, dann optimiert man alle Arbeitspunkte, verändert evtl. noch aktive Elemente (Röhren-u.Transistortypen), eliminiert Störungen und erst am Ende nach zufriedenstellenden Messungen kommen Hörtest und Bauteilexperimente.
Wenn man jetzt allein mit dem Tausch von Kondensatoren den Eindruck hat, anschliessend ein ganz anderes Gerät zu haben und überwältigt ist von der Veränderung... was will man mehr? Ich kann's verstehen.
Kondensatoren bringen selbst bei vermurksten Schaltungen einen sofort hörbaren Effekt, ohne das man sich mit der Schaltung und Messungen auseinandersetzen muß. Die jahrelange Beschäftigung mit Kondensatorklang half mir, Geräte mit durchdachten Schaltungen klanglich den letzten Schliff für mein Empfinden zu geben. Eine zeitaufwändige Arbeit, welche die meisten Ingenieure scheuen, weil sich die gehörten Ergebnisse gar nicht oder nur sehr aufwendig messen lassen, ganz abgesehen vom finanziellen Mehraufwand.
Zusammen mit Übertrager sind Kondensatoren die verzerrungsstärksten passiven Bauteile in Verstärkern. Kein Wunder, daß ein lukrativer High End Markt entstanden ist für jeden, der eine Lötung hinbekommt.
Gruß
Rainer