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Moin Moin,
volle Zustimmung, Rainer :-)
Von meiner Wenigkeit auch noch ein kleiner Hinweis, nachdem ich mir erneut die Fotos des Inneren und die beiden von Rainer HIER verlinkten Schaltpläne angeschaut habe:
An jeder Fassung der KT88 sitzt ein Widerstand zwischen Pin 3 u. 4.
Pin 3 = Anode -> rotes Kabel zum Übertrager
Pin 4 = G2 (Schirmgitter) -> gelbes Kabel z. Ü.
Beide Anschlüsse der Röhre sind mit dem Ü. verbunden, d.h. die KT88 sollten im sog. Ultralinear-Betrieb arbeiten.
Dies wird durch den Widerstand an der Fassung aber gestört, weshalb er entfernt werden sollte
( in einem der Schaltbilder ist das auch als ERROR vermerkt, wie ich mich gerade erinnere ).
Im martin&spieker-Forum wies jemand darauf hin, daß es vorteilhaft wäre, unmittelbar vor den G2-Anschluß einen ca. 200 Ohm-Widerstand zu setzen, um die Gefahr einer Überlastung des G2 auszuschließen.
Ein 220 Ohm/0,6W Metallfilm sollte passen.
Hierzu das gelbe Kabel von der Fassung trennen und den 220 Ohm zwischen Kabel und Fassung verlöten (ggf. Verbindung Kabel-Widerstand mittels Schrumpfschlauch o.ä. isolieren).
Es ist möglich, daß der Klang sich durch beide Maßnahmen zu einer neutraleren Wiedergabe hin verändert.
Gruß Eberhard
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Und noch etwas....
Die Gleichrichterröhre ist wohl eine 5Z3P.
In deren Datenblatt finde ich eine Angabe zum maximalen Wert für den Ladekondensator von 4uF (Mikrofarad).
Verbaut ist laut Schaltplan einer mit dem mehrfachen Wert (180uF ??)
So etwas ist der Lebensdauer der Glr-Röhre massiv abträglich.
Hier sollte m.E. unbedingt auf einen Folien-C mit passendem Wert und Spannungsfestigkeit geändert werden.
Ich hoffe, nun alle aus der Ferne erkennbaren Probleme dingfest gemacht zu haben.
Für mich ist (aus Erfahrung) inzwischen obligatorisch, die gesamte Schaltung eines derartigen (o.ä.) Verstärkers aufzunehmen und mit evtl. im Netz zu findenden Unterlagen zu vergleichen; ferner sämtliche Arbeitspunkte zu vermessen und mit den Datenblättern abzugleichen. Immer besser, man räumt mögliche Bugs aus, bevor so ein Gerät in den täglichen Einsatz geht.
Gruß Eberhard
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hi eberhard, danke für den hinweis auf den youtuber. das relativiert einiges, für mich jedenfalls..
aber sagt mal leute - ich habe in diesem thread gelesen (vielleicht auch nicht vollständig genug ?), daß es versionen des gleichen oldchen mit unterschiedlichen koppelcap werten geben soll... habe ich das richtig verstanden ? das kann doch nicht sein, oder ? damit zerlegt man sich doch die untere 3dB frequenz zwischen den amp stufen. von der zeitkonstante ganz abzusehen. der gitter widerstand der folgenden stufe ist ja meist fest wie auch in seiner maximalen größe von seiner röhre festgelegt. da gruselt mir vor. um die untere grenzfrequenz mit größerem koppel cap tiefer zu kriegen - kann man sicher machen wenn man die größere zeitkonstante in kauf nimmt. aber die ausgangs übertrager müssen da auch mitspielen können damit sie nicht zu früh in die sättigung gehen bei den möglichen tieferen signal frequenzen (sofern die in der quelle vorhanden sind). für mich wäre das brutalo sounden mit nem vorschlaghammer..
machen die echt sowas - oder hab ichs nur nicht richtig erlesen ?
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vg tg
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(25.07.2025, 15:53)E-8 schrieb: In deren Datenblatt finde ich eine Angabe zum maximalen Wert für den Ladekondensator von 4uF (Mikrofarad).
Verbaut ist laut Schaltplan einer mit dem mehrfachen Wert (180uF ??) 
Hallo Eberhard,
auf den Fotos sehe ich überall nur 3 Elkos für die Versorgung. Der Fehler auf der alten Schaltung wurde offenbar korrigiert und mit 12 Ohm Serienwiderstand vorm Ladeelko ist das o.k. denke ich.
![[Bild: alt.jpg]](https://i.ibb.co/tMXStsZQ/alt.jpg)
Wegen dem G2 Serien-Widerstand an der KT88 würde ich mir keine Sorgen machen. In den meisten Schaltungen und auch im Unison S2K sind keine eingesetzt. Das scheint bei Anodenspannungen bis 600Volt in der Praxis keine Probleme zu geben:
https://www.bonavolta.ch/hobby/images/audio/kt88_2.gif
https://www.diyaudio.com/community/attac...pg.657234/
https://diyaudioprojects.com/Schematics/...lifier.png
Gruß
Rainer
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Moin Rainer,
mag sein, daß dies in der Produktion geändert wurde. Die Parallelschaltung der 24 Ohmer in dem einen Plan ist mir auch aufgefallen.
Allerdings sehe ich auf dem Foto von Thomas‘ Verstärker zwischen den 3 Elkos (ein dicker blauer und zwei schwarze, alle rings um die Gleichrichterröhre) lediglich zwei Widerstände, die wohl dem Netzteil zuzuordnen sind.
Der blaue Elko könnte evtl. auch ein Doppelelko sein, das ist nicht klar erkennbar.
Ich meine, der Verstärker sollte an den wesentlichen Punkten, d.h. Netzteil und Autobias-Widerstände, genau überprüft werden. Dazu sollte der bei einer UL-Schaltung unübliche Widerstand zw. A und G2 an den KT88-Fassungen wahrscheinlich besser entfernt werden (kein Muß, die Schaltung arbeitet offenbar auch so).
@ t g
Soweit ich mich entsinne, hat “Iammad“ in einem Video auf verschiedene vorgefundene C-Werte hingewiesen, als er über ein Tuning an den Oldchen-Verstärkern sprach. Es mag aber sein, daß dies eher/nur den 845-Verstärker betraf. Angesichts der Laufzeit, habe ich in ein-zwei Videos nur stichprobenartig hineingeschaut.
Gruß Eberhard
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hey eberhard,
seltsam wäre es schon. ist ja einfach zu berechnen und lässt dann eher wenig abweichungen zu, besonders nicht in einer serien produktion, auch wenn sie nur klein ist..
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vg tg
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Hallo Thomas,
klar, die RC-Kopplungen sind i.a. einfache 6dB-Hochpässe. Man findet aber in Verstärkern inzwischen eine recht große Bandbreite an Werten der Cs und Rs - und letztlich auch der Eckfrequenz.
Historische Verstärker enthalten oft Werte von 0,022…0,1 uF. Heute findet man häufiger 0,22…1,0 uF.
Ich müßte mal durch meine Unterlagen schauen, welche Gitterableit-Rs hier jeweils kombiniert wurden/sind, aber generell kann man wohl konstatieren, daß früher die Lautsprecher ohnehin nicht so tief hinabreichten, daß es sinnvoll oder notwendig war, den Verstärker auf eine Eckfrequenz von z.B. 10Hz auszulegen (mal den Übertrager außen vor gelassen, da braucht man dann auch zwangsläufig große Kerne).
Man muß sich, denke ich, nicht verrückt machen, wenn in einem Gerät 0,22 anstelle 0,47 uF (oder umgekehrt) verbaut ist ggü. einer anderen Ausführung der Baureihe.
Eher treibt mich um, daß die Werte der Netzteil-Cs wie auch der Autobias-Rs variieren und teilweise den Bereich verlassen, in dem ein Gerät langfristig störungsfrei arbeiten kann.
Mitunter könnte man auf die Idee kommen, daß eingebaut wurde, was gerade günstig/in Fülle verfügbar war.
Leider liegen Versandkosten zzgl. Zoll+Einfuhrabgaben so hoch; für 300…350 € hätte ich mir so einen Röhrenamp glatt mal kommen lassen, um ihn zu untersuchen und ggf. zu korrigieren/optimieren.
Gruß Eberhard
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Cay-Uwe hat das Thema China-Amp schon mal aufgebracht und hier aktuell nochmal durchexerziert:
https://www.open-end-music.com/forum/aud...er-revival
Es scheint immer wieder ähnliche, typische Schwachstellen zu geben.
Ich hab einmal einen Röhren-Kopfhörerverstärker bestellt, zum Glück bei Audiophonics. Der brummte nämlich heftig, vermutlich wegen der Röhren. Jedoch hatte ich keinen Nerv da auf Verdacht bessere Röhren zu bestellen sonder hab den gleich wieder zurückgeschickt.
Von Haptik und Fertigungsqualität war das erste Sahne, aber konstruktiv würde ich mal ein paar Fragezeichen dran machen, der Amp war richtig schwer mit fettem Trafo etc - und das für irgendwas um 150 mW. Das schafft mein alter iFi iDSD Nano auch, und das inkl. DAC auf Zigarettenschachtelgrösse.
Oder, ein bisschen größer der Klassiker Brocksieper Earmax.
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Danke für den Link, Manfred.
Habe mal kurz reingeschaut - Cay-Uwe stellt die gleichen Konstruktionsfehler fest, welche ich hier auch schon genannt habe.
Da kann man eigentlich nur das Fazit ziehen: solche sehr preisgünstigen Geräte sind etwas für Auskenner oder Hobbyisten, die zumindest einen Bekannten mit Fachwissen in ihrer Nähe haben.
Gruß Eberhard
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Ja genau, Eberhard!
Als Basis für einen der sich auskennt mag so ein China Amp eine lohnende Investition sein sofern die Qualität der Bauteile und des Gehäuses passt. Mir ist das Interesse an halbgaren Konstrukten abhanden gekommen, auch die ganzen angebotenen sogenannten „Klone“ von historischen Vorbildern sind doch genau betrachtet in fast allen Fällen überhaupt keine Klone sondern maximal freie Nacherzählungen.
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