Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um Ihre Login-Informationen zu speichern, wenn Sie registriert sind, und Ihren letzten Besuch, wenn Sie es nicht sind. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf Ihrem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies dürfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die Sie gelesen haben und wann Sie zum letzten Mal gelesen haben. Bitte bestätigen Sie, ob Sie diese Cookies akzeptieren oder ablehnen.

Ein Cookie wird in Ihrem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dassIhnen diese Frage erneut gestellt wird. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Line Magnetic LM508IA mein Traumverstärker
#1
Da ich bislang richtig begeistert vom Line Magnetic LM-508IA bin, gönne ich diesem Verstärker mal einen eigenen Thread.

Grundsätzliches:

Ich habe das Gerät direkt aus China bezogen. Der Verstärker hat rund 1800 € gekostet, hinzu kamen ca. 450 € für den Expressversand in einer absolut sicheren Holzkiste auf einer kleinen Palette sowie die 19 % Mehrwertsteuer auf den deklarierten Versandwert, die ich bar beim DHL-Fahrer entrichten musste.

Laut meinen Recherchen ist der LM-508IA baugleich mit dem LM-805IA. Der eine ist eher für den Binnenmarkt gedacht, der andere für den Export. Optisch unterscheiden sie sich nur durch die Farbe der Regler: meiner hat schwarze, der andere silberne – soweit meine Informationen.

Versand & Lieferung:

Der Expressversand machte seinem Namen alle Ehre – am Sonntag bestellt, Montag eine Woche später war er da. Man sollte zu zweit sein, um das „kleine Kistchen“ an seinen Platz zu bekommen – alles zusammen wog 54 kg.

Der gesamte Bestell- und Versandvorgang war unkompliziert, transparent und sicher.

Falls es technische Probleme geben sollte: Der Verkäufer gibt zwar ein Jahr Garantie (sogar auf die Röhren, soweit ich weiß), aber realistisch betrachtet wird wohl kaum jemand das Gerät nach China zurücksenden – im Schadensfall wird man sich vermutlich auf eigene Kosten an eine Werkstatt wenden. Auch das scheint mir kalkulierbar in Relation zum Gesamtpreis. Ich habe gelesen, dass der Austausch defekter Röhren problemlos vom Verkäufer abgewickelt wurde, und dass jemand sogar die Reparaturkosten seiner freien Werkstatt erstattet bekam – aber das ist natürlich nur Hörensagen. Ich denke, eine Rücksendung defekter Röhren wäre realistisch, und die Versandkosten tragbar.

Auspacken & Aufstellung:

Das Auspacken war nicht ganz ohne – der Verstärker allein wiegt 42 kg.
Erfreulicherweise passt er deutlich besser auf mein Sideboard bzw. mein Ikea-Hack-Hifi-Brett, als ich befürchtet hatte. Auch die Wärmeabstrahlung zur Holzschräge etwa 40 cm darüber ist vollkommen unbedenklich. Soweit haben sich meine Bedenken in Luft aufgelöst.

Klang:

Nun endlich zum Klang. Wie immer bei mir kann ich nicht gleich sagen: „Hier ist der Frequenzgang überbetont, da fehlt was“ usw. – ich bewundere Werner dafür, wie akribisch er das innerhalb weniger Tage analysieren und kompensieren kann.

Was ich sagen kann: Der LM-508IA tritt wesentlich autoritärer auf als der Cayin. Mir gefiel der Cayin schon richtig gut – aber der mehr als doppelt so schwere Line Magnetic tritt dem kleinen mächtig in den Hintern.
Die Musik wirkt größer und tiefer in der Darstellung. Selbst Aufnahmen, bei denen mir in den letzten Jahren die nötige Kraft fehlte – z. B. Trivium oder Avenged Sevenfold – rocken endlich wieder richtig, aber sowas von richtig!

Ich habe schon länger überlegt, ob es an mir liegt – ob sich mein Geschmack vielleicht verändert hat. Auf meinen Odeon Nova, aber auch vorher auf Cabasse, Piega, Canton, hörte ich immer spezialisierter. Im Auto oder mit Kopfhörern dagegen war mein Musikgeschmack breiter gefächert. Ich hoffe, das ist verständlich – ich kann es nicht an bestimmten Genres festmachen, aber Bands wie die oben genannten klangen auf meiner Anlage oft schnell langweilig, während sie im Auto oder mit Kopfhörern immer noch Emotionen erzeugen konnten.
Daraus schließe ich: Mein Geschmack hat sich wohl gar nicht so stark verändert – es passte einfach noch nicht alles richtig zusammen.

Manchmal dachte ich: Hätte ich damals auf Werners (indirekten) Rat gehört und z. B. die Max 1 mit RME ADI und einem Macroaudio LittleBigPower gekauft – wäre das eine Abkürzung gewesen?
Aber ich glaube, das wäre nicht mein Weg gewesen. Selbst wenn es klanglich großartig gewesen wäre – mir hätte die Relation, die Erfahrung gefehlt. Wahrscheinlich hätte ich trotzdem gezweifelt und wäre nicht zufrieden gewesen.
Fazit: Der Weg über die Nova 2022 hin zum LM-508IA war für mich absolut richtig.

Subwoofer:

Zurück zum Klang: Beim Cayin CS-55 erschienen mir meine beiden REL TZero Mk III noch absolut unverzichtbar.
Jetzt habe ich das Gefühl, sie könnten obsolet sein. Der Klang der Nova allein am LM-508IA ist so fett und groß, dass mir nichts fehlt – alles klingt deutlich ausgewogener und homogener.
Zur Fairness: Die Einstellung der RELs ist noch auf den Cayin abgestimmt – ich habe sie bislang einfach abgeschaltet und mich nicht neu damit beschäftigt. Vermutlich werde ich sie nach dem Urlaub nochmal sinnvoll einbinden, aber mein Eindruck ist, dass sie in dieser Kombi leider nichts Sinnvolles mehr beitragen können – auch wenn ich ihnen sehr zugetan bin und sie mit dem Cayin einen echten Mehrwert gebracht haben.


---

Soviel erstmal dazu.
Am Sonntag fahren wir für zwei Wochen weg – danach kann ich tiefer eintauchen.
Ich hoffe, man konnte aus meinen etwas wirren Beschreibungen das ein oder andere Nützliche herausziehen.
Für mich persönlich war der Kauf des Line Magnetic LM-508IA ein absoluter Volltreffer!
Zitieren
#2
Danke schon mal für diesen tollen Einstieg mit super Infos und Eindrücke zu diesem sehr sehr amtlichen Gerät!

Ganz großes Kino, ich freue mich auf die Fortsetzungen!

LG
Manfred
Zitieren
#3
(31.07.2025, 15:31)cRm schrieb: Manchmal dachte ich: Hätte ich damals auf Werners (indirekten) Rat gehört und z. B. die Max 1 mit RME ADI und einem Macroaudio LittleBigPower gekauft – wäre das eine Abkürzung gewesen?

Für mich persönlich war der Kauf des Line Magnetic LM-508IA ein absoluter Volltreffer!

Bei "Volltreffer" gibt es nicht viel mehr zu sagen.

Werner kann ja aus gesundheitlichen Gründen keine amtlichen Röhren betreiben. Selbst wenn, würde sein extrem analytisches Gehör wohl schwer mit den Schwächen der Röhrentechnik ansich klar kommen, kurz nachdem der erste Rausch fantastischer Klangfarben verflogen ist. 

Der Zauber an Musikalität, Farbreichtum und weit ausgedehnten Räumen bei großen Röhren ist von keiner Transistortechnik annähernd erreichbar. Zumindest hörte ich noch nie einen. Wirkungsgradstarker LS an passenden Trioden und schon klingt alles an Transistor im direkten Vergleich mehr oder weniger eng und zugeschnürt.

Natürlich werden Halbleiterfans auf die perfekteren Randdisziplinen ihrer Lieblinge hinweisen, wie Extrempegelfestigkeit, saubere Durchzeichnung und Kontrolle im Bass, hoher Dämpfungsfaktor, Laststabilität, Linearität und evtl. noch besserer Herausarbeitung feinster Details, Konturen usw. usf.
Von großartigen Rausch-und Klirrmeßwerten im 100stel Promillebereich, die den Musikliebhaber ohnehin nicht tangieren, ganz zu schweigen.

Auch das hat seine Berechtigung und dafür gibt es zum Glück andere Foren.
 
Hört man kritisch-analytisch oder musisch und lässt sich eher vom farb- und faccetenreichen magischen Fluß großer Röhren mit auf die Reise nehmen?

Die Hybriden sind ein Kompromiß zwischen beiden Welten.

Wenn ich leidenschaftlicher Musikhörer wäre und mir Material-und Energiekosten egal wären, würden auch hier ordentliche Speaker stehen und große Kolben leuchten.  Big Grin

Gruß
Rainer
Zitieren
#4
Danke für den Bericht und viel Spaß noch mit dem Amp. Von der 805 Röhre lese ich zum ersten mal. Hab mir mal ein Bild von dem Teil angeschaut und dachte direkt an die klassischen 845 er Röhren oder hat die Bezeichnung 805 keinen Bezug zum Röhrentyp und es handelt sich bei deinem Amp auch um einen mit den 845 ?
Gruß
Mustafa
Zitieren
#5
Die 805 ist wohl ursprünglich eher als Sende- bzw. Modulatortriode eingesetzt worden. 
Laut der Informationen im Radiomuseum -> 805 weist sie eine höhere max. Anodenverlustleistung auf als die -> 845 bei etwa gleicher Heizung. 

Spannungen von 1000V und darüber sind nichts für meine Wenigkeit. Da benötigt man schon spezielleres Equipment, um sicher messen zu können und muß höchst konzentriert herangehen. 

@Rainer:
wenn die LS halbwegs passen, kommt man auch mit normaleren Eintaktern zurecht. 
Eine 300B an Boxen von 90…95 dB/W spielt bereits beeindruckend, an einer (z.B.) Altec mit 95…100 dB/W natürlich überwältigend.

Um 2007 herum hatte ich noch ein Pärchen 300B-Monos im Auftrag gefertigt, eine der letzten Arbeiten vor dem Ausstieg (aus priv. Gründen). Probeweise kurzer Test an einer DIY-Version der LS3/5a zeigte, daß selbst diese unmögliche Kombination wunderbar musizierte. 
Klarerweise ist das nix für große Räume und Pegel, aber die benötigt man auch gar nicht angesichts des Feuerwerks an Klangfarben und musikalischem Fluß… 

Gruß Eberhard 

P.S.: irgendwann kommt noch ein eigener Bericht… (momentan noch heftig Arbeit mit Wohnungsauflösung u. Kellersanierung (Wasserschaden)).
Zitieren
#6
Vorhin habe ich mit meiner Frau noch einiges gehört – sie ist ebenfalls sehr begeistert und teilt mein Empfinden bezüglich der Subs.
Ich legte auch mal wieder Musik auf, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört hatte – beziehungsweise, wenn ich sie aus nostalgischen Gründen doch mal wieder aufgelegt hatte, war ich enttäuscht, weil die Qualität so schlecht war. Heute klangen Tiger Army, Rancid und ähnliches so, als wäre ich wieder 18. Keine Ahnung, was der LM508IA da zaubert, aber so schön und querbeet habe ich schon lange nicht mehr hören können. Einfach nur top!

Zu den Röhren hat Eberhard wohl schon alles gesagt – ich kenne mich da nicht wirklich aus. Von Line Magnetic gibt es wohl noch den LM845IA, und außerdem einen Willsenton, der scheinbar fast baugleich mit dem LM508IA bzw. dem LM805IA ist. Den Willsenton kann man als 805-, 845- oder 211-Version kaufen – diese sind jedoch nicht untereinander kompatibel.
Zitieren
#7
(31.07.2025, 21:19)E-8 schrieb: Die 805 ist wohl ursprünglich eher als Sende- bzw. Modulatortriode eingesetzt worden. 
Laut der Informationen im Radiomuseum -> 805 weist sie eine höhere max. Anodenverlustleistung auf als die -> 845 bei etwa gleicher Heizung. 

Spannungen von 1000V und darüber sind nichts für meine Wenigkeit. Da benötigt man schon spezielleres Equipment, um sicher messen zu können und muß höchst konzentriert herangehen.

...

Gruß Eberhard 

P.S.: irgendwann kommt noch ein eigener Bericht… (momentan noch heftig Arbeit mit Wohnungsauflösung u. Kellersanierung (Wasserschaden)).

Diese Senderöhren haben ihren Reiz, allein schon wie sie zum Teil schön leuchten.

Das hat mich auch dazu bewogen mal diese auszuprobieren und ich habe mich letztendlich für eine 211 Triode entschieden, da sie mir ein einfaches Treiberkonzept erlaubt hat.

Eine 845 und schon gar die 805 benötigen ein aufwendigeres Konzept als Treiber und das spiegelt sich in diesen Verstärker wieder, zumal ich vermutete, dass hier mit einen A2 Konzept gearbeitet wird, was aufgrund der angegebenen 48W Leistung zu erkennen ist. Das schaffte eine 845 in reinen Class-A nicht. Das heißt, die Endröhre wird auch mit positiven Gitterspannungen betrieben ( mit der 805 ein Muß ... ).

Es freut mich zu hören, dass @cRmsehr zufrieden und begesietert vom Klang ist.

Ich persönlich bin kein Fan von A2 Konzepten, da in diesen Fällen auch die Treiberröhre - hier eine 300B - teils den Strom für die Endröhre mitliefern muss. Man kann in so einen Fall nicht darüber sprechen, dass man den "reinen" Endröhren Klang bekommt, sondern bei höheren Leistungen eine Mischung aus End- und Treiberröhre.

Als ich meine SET 211 entwickelt habe, hatte ich großen Respekt vor den hohen Spannungen, und wie Ebehard bereits sagte, da muss man vorsichtig agieren. Bei mir ging es hoch bis 1300V. Beim Messen der Betriebsspannungen gab es immer einen kleinen Funken sobald ich ein paar Millimeter an die Messpunkte gab. Das ist ein eigenartiges Gefühl, das ich ich euch sagen...

Trotz OFF TOPIC, weiterhin viel Spaß mit diesen schöne Verstärker  Prost Bier
Zitieren
#8
(31.07.2025, 22:20)cRm schrieb:
Vorhin habe ich mit meiner Frau noch einiges gehört – sie ist ebenfalls sehr begeistert und teilt mein Empfinden bezüglich der Subs.
Ich legte auch mal wieder Musik auf, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört hatte – beziehungsweise, wenn ich sie aus nostalgischen Gründen doch mal wieder aufgelegt hatte, war ich enttäuscht, weil die Qualität so schlecht war. Heute klangen Tiger Army, Rancid und ähnliches so, als wäre ich wieder 18. Keine Ahnung, was der LM508IA da zaubert, aber so schön und querbeet habe ich schon lange nicht mehr hören können. Einfach nur top!

Zu den Röhren hat Eberhard wohl schon alles gesagt – ich kenne mich da nicht wirklich aus. Von Line Magnetic gibt es wohl noch den LM845IA, und außerdem einen Willsenton, der scheinbar fast baugleich mit dem LM508IA bzw. dem LM805IA ist. Den Willsenton kann man als 805-, 845- oder 211-Version kaufen – diese sind jedoch nicht untereinander kompatibel.

Also wenn sich die Zahl der Aufnahmen die man gerne anhört zunimmt, scheint mir das der richtige Weg zu sein!

An den früher gerne erzählten Mythos, daß viele Aufnahmen unanhörbar werden, weil die Anlage "zu gut" für die ach so schlechten Aufnahmen ist glaube ich nicht mehr. 
Das deutet eher darauf hin dass eine gewisse Unausgewogenheit vorhanden ist, diese muß auch gar nicht auffällig sein.
Zitieren
#9
Ich denke auch, dass die Anlage es ermöglichen muss die Musik die man gerne hört auch gut zu reproduzieren vermag. 

Natürlich gibt es erhebliche Unterschiede bei den Aufnahmen, egal von welchem Medium abgehört und ich hatte mich dabei ertappt Musik zu hören, die meiner Anlage besonders gut darstellen konnte aber gar nicht meinem Geschmack entsprach. Das wollte ich ändern und es führte mich wieder zurück zur Röhre mit der Max1. Oft ist weniger mehr…
Zitieren
#10
Schaue gerade die Nightwish-Blu-ray Decades, und das klingt jetzt vielleicht merkwürdig, aber ich habe oft Probleme, den Bass differenziert herauszuhören. Er verschwimmt häufig zwischen Gitarre und Schlagzeug – außer es handelt sich um markante Bassläufe, wie man sie etwa von Korn oder Obscura kennt. Keine Ahnung, ob ich da ein Hördefizit habe oder ob es an all meinen bisherigen Lautsprechern und Verstärkern lag.
Aber erstmals kann ich das Bassspiel klar und deutlich separat von Gitarre und Drums heraushören.

Wie gesagt, das klingt vielleicht ein wenig albern, so eine Selbstverständlichkeit hervorzuheben – aber für mich ist es ein Novum.
Ob ich bisher nur Schrott hatte, wage ich zu bezweifeln, aber nie war es so nuanciert wie jetzt mit dem LM508IA.
Wollte ich nur mal erwähnt haben.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste